PV-Anlage erweitern: Mit diesen Schritten klappt es

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PV-Anlage erweitern: Ein umfassender Ratgeber für nachhaltige Energieoptimierung

Früher oder später stellt sich jeder PV-Besitzer die Frage, wie die bestehende Anlage möglichst effizient erweitert werden kann. In diesem Artikel beleuchten wir die wichtigsten Aspekte, die bei der Erweiterung einer PV-Anlage zu beachten sind, und geben praktische Tipps für die Umsetzung.

Das Wichtigste zusammengefasst

Erhöhung des Eigenverbrauchs

Mehr Solarmodule steigern die Eigenproduktion von Solarstrom und reduzieren den Bedarf an teurem Netzstrom.

Nachhaltige Unabhängigkeit

Eine größere PV-Anlage erhöht die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen und deckt steigende Energiebedarfe.

Wertsteigerung der Immobilie

Eine erweiterte PV-Anlage verbessert die nachhaltige und kosteneffiziente Energieversorgung, was den Immobilienwert erhöht.

Technische und administrative Voraussetzungen

Kompatible Module, ausreichend Dachfläche und erforderliche Anmeldungen sind essentiell für eine erfolgreiche Erweiterung.

Inhaltsverzeichnis

Voraussetzungen für die nachträgliche Erweiterung der PV Anlage

Um eine PV-Anlage erfolgreich zu erweitern, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein, auf die wir im Folgenden näher eingehen.

Kompatibilität des Wechselrichters

Grundsätzlich ist fast jeder Wechselrichter  erweiterbar. Dazu gibt es drei wesentliche Möglichkeiten:

a) Austausch des bestehenden Geräts

Bei dieser Variante wird der bestehende Wechselrichter mit einem leistungsstärkeren Gerät ausgetauscht. Dieser Schritt ist üblicherweise auch die teuerste Variante und bedarf einer gründlichen Planung über den Anschluss der Solarmodule. Zu beachten ist, dass die meisten Wechselrichter bis 15 kWh nur über 2 Eingänge (Strings) verfügen. Wenn vorher schon beide Strings in Verwendung sind, müssten die zu erweiternden Solarmdoule auch an diese angeschlossen werden.

b) Bestehender Wechselrichter wird um ein zusätzliches Gerät erweitert

Technisch gesehen handelt es sich bei diesem Modell um zwei getrennte PV-Anlagen (also zwei PV Anlagen auf dem Dach), was in der Anwendung jedoch üblicherweise mit keinen Nachteilen einhergeht. Auch wenn theoretisch jeder Wechselrichter miteinander verbunden werden kann, ist dringend zu empfehlen, dass die Kompatibilität der beiden Geräte sichergestellt ist. Die meisten großen Hersteller bieten hierfür Möglichkeiten an.

Kommunizieren die beiden Inverter nämlich nicht miteinander, werden falsche Werte in der App (insbesondere über den Eigenverbrauch) angezeigt und der Speicher (wenn vorhanden) wird nicht von beiden Anlagen geladen.

Was es bei der Verbindung noch zu beachten gibt, haben wir für Sie in unserem Ratgeber zusamemngefasst

c) Verwendung des gleichen Wechselrichters

Aber auch ohne Tausch des Wechselrichters ist eine Erweiterung möglich. Moderne Geräte sind in der Regel für eine höhere Eingangsleistung ausgelegt. Faustformel: Ca. 40% mehr Modulleistung ist bei vielen Geräten möglich. Werfen Sie aber unbedingt einen Blick in das technische Datenblatt und gleichen Sie die Spannungswerte genau ab.

Beispiel: Ein 10 kWh Wechselrichter ist bei vielen Herstellern für ca. 14 kWh ausgelegt.

Kompatibilität der Solarmodule

Mindestens genauso wichtig ist die Planung der Solarmodule. Erfolgt die Erweiterung der PV-Anlage durch einen neuen Wechselrichter, erleichtert dies die Auswahl erheblich. In diesem Fall haben Sie freie Wahl bei der Auswahl der Solarmodule.

Wird hingegen der bestehende String erweitert, müssen die neue Module mit der bestehenden Anlage kompatibel sein. Wenn das gleiche Modell nicht mehr vorhanden ist, ist bei der Auswahl darauf zu achten, dass die neuen Paneele in etwa die gleichen Spannungswerte aufweisen. Ferner ist es essenziell, dass alle PV-Module auf einem String in die gleiche Himmelsrichtung ausgerichtet sind.

Ausreichende Dachfläche

Es muss genügend Platz auf dem Dach oder alternativen Flächen wie Carports vorhanden sein.

Anmeldung und Genehmigungen

Jede Erweiterung muss erneut beim Netzanbieter und den Behörden angesucht und genehmigt werden.

Warum eine PV-Anlage erweitern?

Die Erweiterung einer PV-Anlage lohnt sich aus mehreren Gründen:

  • Erhöhung des Eigenverbrauchs: Mehr Solarmodule erzeugen mehr Solarstrom, der direkt im Haushalt genutzt werden kann. Dies reduziert den Bedarf an teurem Netzstrom und senkt die Energiekosten.
  • Nachhaltige Unabhängigkeit: Durch die Erweiterung der PV-Anlage können Haushalte ihren Energiebedarf besser decken und ihre Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen erhöhen.
  • Wertsteigerung der Immobilie: Eine größere PV-Anlage kann den Wert der Immobilie steigern, da sie eine nachhaltige und kosteneffiziente Energieversorgung bietet.
  • Anpassung an veränderte Bedürfnisse: Steigender Energiebedarf, z.B. durch die Anschaffung eines Elektroautos oder einer Wärmepumpe, kann durch die Erweiterung der PV-Anlage gedeckt werden.

Wann sollte ich eine PV Anlage erweitern? Nach 12 Monaten?

Die Erweiterung einer PV-Anlage kann grundsätzlich jederzeit in Betracht gezogen werden, sobald der Bedarf nach höherem Eigenverbrauch und mehr Unabhängigkeit vom Netzstrom entsteht. Allerdings ist es oft sinnvoll, mindestens 12 Monate nach der ursprünglichen Installation abzuwarten. In diesem Zeitraum können die tatsächlichen Energiebedürfnisse und die Leistung der bestehenden Anlage genau beobachtet und analysiert werden. Diese Daten helfen dabei, eine fundierte Entscheidung über die erforderliche zusätzliche Kapazität zu treffen und die Erweiterung optimal zu planen. Zudem können mögliche technische und administrative Hürden, wie die Kompatibilität der neuen Module und Wechselrichter sowie die notwendigen Genehmigungen, in dieser Zeit identifiziert und gelöst werden.

Wichtig ist nur bei der Nachrüstung eines Speichers, dass dies wenige Monate nach Inbetriebnahme erfolgt. Es ist wichtig, dass die Spannungswerte nicht zu stark vom Neugerät abweichen.

PV-Anlage erweitern ohne Anmeldung - Droht eine Strafe?

Es ist wichtig, jede Erweiterung einer PV-Anlage ordnungsgemäß anzumelden, da sonst Strafen drohen können. Die Anmeldung muss sowohl bei der Bundesnetzagentur als auch beim zuständigen Netzbetreiber erfolgen. Wird eine PV-Anlage ohne die erforderlichen Genehmigungen erweitert, kann dies nicht nur rechtliche Konsequenzen haben, sondern auch finanzielle Nachteile mit sich bringen, da mögliche Förderungen und Einspeisevergütungen verloren gehen könnten. Daher ist es ratsam, sich im Vorfeld über alle notwendigen Schritte und Anforderungen zu informieren und diese gewissenhaft zu erfüllen, um rechtliche Probleme zu vermeiden.

Kann ich meine PV-Anlage ohne Elektriker erweitern?

Grundsätzlich ist es nicht ratsam, eine PV-Anlage ohne die Hilfe eines Elektrikers zu erweitern. Die Erweiterung einer PV-Anlage erfordert spezifisches Fachwissen und technische Fähigkeiten, um sicherzustellen, dass alle Komponenten korrekt installiert und miteinander kompatibel sind. Ein zertifizierter Solarteur kann sicherstellen, dass die Erweiterung fachgerecht durchgeführt wird, wobei alle notwendigen Sicherheitsvorschriften und gesetzlichen Anforderungen eingehalten werden. Zudem ist die Anmeldung und Inbetriebnahme der erweiterten Anlage bei den zuständigen Behörden und Netzbetreibern erforderlich, was ebenfalls von einem konzessionierten Elektriker übernommen werden muss. Fehler bei der Installation können nicht nur die Effizienz der Anlage beeinträchtigen, sondern auch zu Sicherheitsrisiken führen.

Interesse an einer PV-Anlage?

Die Sonne ist die Energiequelle der Zukunft. Nutzen Sie jetzt die Chance, nachhaltig  Strom zu produzieren und dabei noch Geld zu sparen. Egal ob Sie bereits mitten im Projekt sind oder weitere Informationen über eine PV-Anlage benötigen, wir beraten Sie gerne.

Kosten und Fördermöglichkeiten

Die Kosten für die Erweiterung einer PV-Anlage können variieren, hängen jedoch im Wesentlichen von der Anzahl der zusätzlichen Solarmodule und der notwendigen technischen Komponenten ab.

  • Kosten pro kWp: Die Erweiterung kostet in der Regel bis zu 1.500 € pro kWp.
  • Stromspeicher: Ein Stromspeicher kostet etwa 1.200 € pro kWh zusätzlicher Speicherkapazität.
  • Förderungen: Erweiterungen werden ähnlich wie Neuinstallationen gefördert. Dazu zählen der Nullsteuersatz auf PV-Anlagen und Zubehör sowie verschiedene KfW-Kredite und regionale Förderprogramme.

Technische Anforderungen und Umsetzung

Bei der technischen Umsetzung der Erweiterung gibt es einige Punkte zu beachten:

  • Neuer String oder Erweiterung bestehender Strings: Zusätzliche Solarmodule können entweder an einen bestehenden String angeschlossen oder in einem neuen String installiert werden. Letzteres ist oft effizienter, da unterschiedliche Module in einem separaten Strang besser arbeiten.
  • Wechselrichter: Bei der Erweiterung kann es notwendig sein, einen neuen oder zusätzlichen Wechselrichter zu installieren, insbesondere wenn die Spannung die Kapazität des vorhandenen Wechselrichters übersteigt.

Stromspeicher und Energiemanagement

Ein Stromspeicher ist eine sinnvolle Ergänzung bei der Erweiterung einer PV-Anlage:

  • Speicherkapazität: Pro erweitertem kWp sollte die Speicherkapazität um 1 kWh ergänzt werden.
  • Vorteile eines Speichers: Ein Stromspeicher ermöglicht es, überschüssigen Solarstrom zu speichern und zu nutzen, wenn der Verbrauch hoch ist, aber keine Sonne scheint. Dies erhöht die Unabhängigkeit vom Netzstrom und maximiert den Eigenverbrauch.
  • Energiemanagementsysteme: Diese Systeme überwachen und steuern den Energiefluss im Haushalt, was zu einer effizienteren Nutzung des Solarstroms führt.
Auch bei der Erweiterung eines Stromspeichers sind alle gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen (Anmeldung beim Markstammdatenregister, Genehmigung etc.)

Wichtige Überlegungen zur Erweiterung

Tragfähigkeit des Dachs

Bevor zusätzliche Solarmodule installiert werden, muss die Tragfähigkeit des Dachs überprüft werden. Ein struktureller Dachdecker oder Statiker kann sicherstellen, dass das Dach die zusätzliche Last tragen kann.

Optimierung des Eigenverbrauchs

Die Erweiterung einer PV-Anlage sollte darauf abzielen, den Eigenverbrauch zu maximieren. Dies kann durch die Integration von Energiemanagementsystemen und intelligenten Verbrauchsgeräten erreicht werden.

Langfristige Planung

Bei der Planung einer Erweiterung ist es wichtig, die zukünftigen Energiebedürfnisse zu berücksichtigen. Dies kann die Integration von Elektrofahrzeugen oder zusätzlichen elektrischen Geräten umfassen.

Zusammenfassung

Die Erweiterung einer PV-Anlage kann zahlreiche Vorteile bieten. Durch die sorgfältige Planung und Umsetzung kann die Erweiterung zu erheblichen Kosteneinsparungen und einer nachhaltigen Energieversorgung beitragen. Wichtig ist, alle technischen und administrativen Anforderungen zu berücksichtigen und die Erweiterung optimal an die individuellen Bedürfnisse anzupassen.
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FAQ: PV-Anlage erweitern

Die Erweiterung Ihrer PV-Anlage kann den Eigenverbrauch von Solarstrom steigern, Ihre Energiekosten senken und die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen erhöhen. Zudem kann eine größere PV-Anlage den Wert Ihrer Immobilie steigern und auf veränderte Energiebedürfnisse, wie z.B. die Nutzung von Elektroautos oder Wärmepumpen, angepasst werden.

Für die Erweiterung Ihrer PV-Anlage müssen die neuen Solarmodule und Wechselrichter technisch kompatibel mit den bestehenden Komponenten sein. Es muss ausreichend Dachfläche oder alternative Montageflächen wie Carports vorhanden sein. Zudem muss jede Erweiterung bei der Bundesnetzagentur und dem Netzbetreiber gemeldet werden.

Die Kosten für die Erweiterung einer PV-Anlage können bis zu 1.500 € pro kWp betragen. Ein Stromspeicher kostet etwa 1.200 € pro kWh zusätzlicher Speicherkapazität.

Ja, Erweiterungen werden ähnlich wie Neuinstallationen gefördert. Dazu zählen der Nullsteuersatz auf PV-Anlagen und Zubehör sowie verschiedene KfW-Kredite und regionale Förderprogramme.

Ja, jede Änderung oder Erweiterung einer PV-Anlage muss bei der Bundesnetzagentur und dem zuständigen Netzbetreiber angemeldet werden. Die Daten der bestehenden PV-Anlage müssen im Marktstammdatenregister aktualisiert oder eine Neuanlage hinzugefügt werden.

Ein Multistring-Wechselrichter kann mehrere Strings unabhängig voneinander optimieren. Er ist besonders nützlich, wenn neue Module zu einem bestehenden System hinzugefügt werden, da er die Effizienz steigert und die Kosten senkt.

Die Erweiterung der PV-Anlage sollte immer von einem zertifizierten Solarteur durchgeführt werden, um eine fachgerechte Installation sowie die notwendige Anmeldung und Inbetriebnahme zu gewährleisten.

Die Optimierung des Eigenverbrauchs kann durch die Integration von Energiemanagementsystemen und intelligenten Verbrauchsgeräten erreicht werden. Ein Stromspeicher ermöglicht es, überschüssigen Solarstrom zu speichern und zu nutzen, wenn der Verbrauch hoch ist.

Bevor zusätzliche Solarmodule installiert werden, muss die Tragfähigkeit des Dachs überprüft werden. Ein struktureller Ingenieur kann sicherstellen, dass das Dach die zusätzliche Last tragen kann.

Neue Solarmodule und Wechselrichter müssen mit den bestehenden Komponenten kompatibel sein. Zusätzliche Solarmodule können entweder an einen bestehenden String angeschlossen oder in einem neuen String installiert werden. Die Spannung der neuen Module darf die Kapazität des vorhandenen Wechselrichters nicht übersteigen.

Ein zusätzlicher Stromspeicher kostet etwa 1.200 € pro kWh zusätzlicher Speicherkapazität.

Ob sich die Erweiterung einer PV-Anlage lohnt, hängt von den individuellen Energiebedürfnissen ab. Wenn der Eigenverbrauch gesteigert werden kann, amortisiert sich die Investition schneller.

Bei einer Erweiterung können Sie Ihre ursprüngliche Einspeisevergütung beibehalten, sofern die Bedingungen des EEG erfüllt werden. Andernfalls erhalten Sie die zum aktuellen Zeitpunkt gültige Einspeisevergütung.

Wenn Sie die Erweiterung der PV-Anlage nicht innerhalb eines Monats nach Inbetriebnahme anmelden, droht Ihnen eine Kürzung oder Streichung der Einspeisevergütung und ein Bußgeld von bis zu 50.000 €.

Ja, zusätzliche Solarmodule können auch auf alternativen Flächen wie Carports, Garagen oder Gartenhäusern installiert werden. Transparente Solarmodule eignen sich für die Überdachung von Terrassen und Wintergärten.

Ein Energiemanagementsystem überwacht und steuert den Energiefluss im Haushalt. Es optimiert den Eigenverbrauch, indem es Geräte mit hohem Stromverbrauch gezielt zu Zeiten mit hoher Solarstromproduktion zuschaltet.

Die Amortisationsdauer hängt von den Kosten der Erweiterung und dem erzielten Eigenverbrauch ab. Je höher der Eigenverbrauch, desto schneller amortisiert sich die PV-Anlage.

Ja, es ist möglich, mehrere PV-Anlagen parallel zu betreiben. Jede Erweiterung, die mehr als 12 Monate nach Inbetriebnahme der ursprünglichen Anlage installiert wird, zählt rechtlich als Neuanlage.

Die Erweiterung bestehender Strings ist nur sinnvoll, wenn die neuen PV-Module die gleiche Konstruktion und Leistung wie die vorhandenen Module haben. Andernfalls sollte ein neuer String installiert werden.

Neben der Anmeldung bei der Bundesnetzagentur und dem Netzbetreiber können je nach Umfang der Erweiterung weitere Genehmigungen erforderlich sein. Es ist ratsam, sich im Vorfeld bei den zuständigen Behörden zu informieren.

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