Dimensionierung PV-Anlage mit Faustformel. Jetzt Größe ermitteln!

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Dimensionierung von PV-Anlagen: So ermitteln Sie die Größe Ihrer PV-Anlage

Die korrekte Dimensionierung einer Photovoltaikanlage ist von zentraler Bedeutung, um sowohl die Effizienz als auch die Wirtschaftlichkeit der Anlage zu maximieren. In diesem Ratgeber werden wir die gängigen Faustformeln zur Dimensionierung von PV-Anlagen erläutern, deren Vor- und Nachteile beleuchten und eine optimierte Herangehensweise vorstellen. Ziel ist es, Ihnen als Leser eine fundierte Entscheidungsgrundlage zu bieten, die auf realen Daten und praxisnahen Tipps basiert.

Das Wichtigste zusammengefasst

Kostenersparnis und Nachhaltigkeit

Optimale PV-Dimensionierung reduziert Stromkosten und CO2-Emissionen.

Faustformel Anwendung

Jahresstromverbrauch (kWh) geteilt durch 1.000 ergibt die erzeugte Anlagenleistung (kWp).

Aber Achtung

Die Anlage sollte unbedingt größer geplant werden, da die erzeugte Energie nicht zur Gänze genutzt werden kann! Ein Eigenverbrauch von 40% ist realistisch ohne Speicher.

Berücksichtigung individueller Faktoren

Anpassung an Stromverbrauch, geografische Lage und zukünftige Energiebedarfsprognosen.

Inhaltsverzeichnis

Die Bedeutung der richtigen Dimensionierung

Eine Photovoltaikanlage, die exakt auf den Energiebedarf eines Haushalts oder Unternehmens abgestimmt ist, bietet zahlreiche Vorteile:

  • Kostenersparnis: Durch die optimale Nutzung der erzeugten Solarenergie können die Stromkosten signifikant reduziert werden.
  • Nachhaltigkeit: Eine effiziente PV-Anlage trägt zur Reduzierung der CO2-Emissionen bei und fördert die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen.
  • Wertsteigerung der Immobilie: Eine gut dimensionierte PV-Anlage kann den Wert Ihrer erheblich Immobilie erhöhen.

Die Faustformel zur Ermittlung der Größe einer PV-Anlage: Ein einfacher Ansatz

Die gängigste Faustformel zur Dimensionierung einer PV-Anlage lautet:

Jahresstromverbrauch (kWh) / 1.000 = Anlagenleistung (kWp)

Diese einfache Regel besagt, dass pro 1.000 kWh Jahresstromverbrauch etwa 1 kWp Anlagenleistung benötigt werden würde. Doch wie bei jeder Faustregel gibt es auch hier Einschränkungen und Besonderheiten, die berücksichtigt werden müssen.

Das Problem mit dem Eigenverbrauch

Schön und gut. So einfach ist es dann aber doch wiederum nicht um die Größe der PV Anlage zu berechnen. Denn eine 5 kWp Anlage mag zwar ca. 5.000 kWh / Jahr erzeugen, diese können Sie üblicherweise aber nicht selbst verbrauchen. Denn im Sommer wird es einen Überschuss geben, da die PV-Anlage zu viel produziert und im Winter oder bei bewölktem Himmel erzeugt die Anlage wiederum zu wenig Energie.

Wenn kein Speicher vorhanden ist, kann ungefähr 40% der gewonnenen Energie selbst genutzt werden. Vereinfacht ausgedrückt würde die 5 kWp Anlage also einen Jahreshaushalt von ca. 2000 kWh abdecken. Natürlich erzeugt die Anlage noch mehr, was jedoch in das öffentliche Netz eingespeist werden würde.

Das folgende Diagramm verdeutlicht das sehr gut. Es handelt sich um eine 5,5 kWp PV-Anlage bei einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh in Wien:

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Vorteile der Faustformel um die Größe der PV-Anlage zu berechnen

  • Einfachheit: Die Faustformel ist leicht zu merken und schnell anzuwenden.
  • Schnelle Einschätzung: Sie bietet eine grobe Orientierungshilfe für die Dimensionierung einer PV-Anlage.
  • Breite Anwendung: Die Regel kann für verschiedene Haushaltsgrößen und Verbrauchsmuster angewendet werden.

Nachteile der Faustformel

  • Berücksichtigung des Eigenverbruchs: In den allermeisten Fällen wird die Faustformel zu einer Unterdimensionierung führen.
  • Vernachlässigung individueller Faktoren: Die Faustformel berücksichtigt weder die spezifischen Verbrauchsmuster noch die Ausrichtung der Solarmodule.
  • Wetterabhängigkeit: Regionale Unterschiede in der Sonneneinstrahlung werden nicht einbezogen.

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Optimierung der Dimensionierung: So ermitteln Sie die Größe Ihrer PV-Anlage

Um die Dimensionierung Ihrer PV-Anlage zu optimieren, sollten folgende Faktoren berücksichtigt werden:

  • Individueller Stromverbrauch: Analysieren Sie Ihren täglichen und jährlichen Stromverbrauch. Moderne Smart Meter können hierbei wertvolle Daten liefern. Diese Daten helfen, den tatsächlichen Bedarf zu ermitteln und die Anlagenleistung präziser zu berechnen.
  • Geografische Lage: Berücksichtigen Sie die Sonneneinstrahlung in Ihrer Region. Diese kann erheblich variieren und die Leistung Ihrer PV-Anlage beeinflussen. In südlichen Regionen kann die Anlagenleistung geringer ausfallen, während in nördlichen Gebieten eine höhere Leistung erforderlich sein könnte.
  • Zukunftsprognosen: Planen Sie eventuelle Veränderungen in Ihrem Energiebedarf ein, wie zum Beispiel die Anschaffung eines Elektroautos oder den Einbau einer Wärmepumpe. Diese Faktoren können den zukünftigen Energiebedarf erheblich beeinflussen und sollten bei der Dimensionierung berücksichtigt werden.
  • Erweiterbarkeit und Flexibilität: Einige PV-Systeme bieten die Möglichkeit zur späteren Erweiterung. Dies kann eine gute Option sein, um mit Ihrem sich ändernden Energiebedarf Schritt zu halten und anfängliche Kosten zu minimieren.

Praxisbeispiel: Wie groß sollte eine PV Anlage sein bei 5000 kWh?

Nehmen wir an, ein Haushalt hat einen Jahresstromverbrauch von 5.000 kWh. Nach der Faustformel würde die benötigte Anlagenleistung wie folgt berechnet werden: 5000 kWh / 1.000 = 5 kWp

Um diese Dimensionierung zu verfeinern, sollten zusätzlich folgende Aspekte geprüft werden:

  • Stromverbrauchsmuster: Wenn der Hauptverbrauch in den Abendstunden liegt, könnte ein größerer Speicher sinnvoll sein. Ein Speicher hilft, die tagsüber produzierte Solarenergie für den abendlichen Verbrauch zu speichern, was die Effizienz und Autarkie erhöht.

    Wie Sie am Besten die Größe eines Speichers berechnen können, haben wir für Sie in unserem Ratgeber zusammengefasst.
  • Sonneneinstrahlung: Die geografische Lage und die lokale Sonneneinstrahlung spielen eine wesentliche Rolle bei der Dimensionierung. In sonnenreichen Regionen kann eine kleinere Anlage ausreichen, während in weniger sonnenreichen Gebieten eine größere Anlage notwendig sein könnte.
  • Zukunftsplanung: Berücksichtigen Sie geplante Investitionen in energieintensive Geräte oder Systeme. Beispielsweise erhöht ein Elektroauto den Strombedarf erheblich, was eine größere PV-Anlage rechtfertigen könnte.
  • Berücksichtigung des Eigenverbrauchs: Wie das obige Beispiel verdeutlicht hat, könnten nur ungefähr 2.000 kWh der gewonnenen Energie selbst genutzt werden. Der restliche Ertrag wird in das öffentliche Netz eingespeist, wofür Sie nur einen Bruchteil dafür bekommen, wie wenn Sie ihn später kaufen würden/müssen.

Erweiterte Herangehensweise zur Dimensionierung

Neben der Faustformel gibt es auch andere Methoden zur präzisen Dimensionierung von PV-Anlagen:

  • Verbrauchsanalyse: Eine detaillierte Analyse Ihres Stromverbrauchs über verschiedene Tageszeiten und Jahreszeiten kann helfen, die optimale Größe der PV-Anlage und des Speichersystems zu bestimmen.
  • Simulationstools: Es gibt verschiedene Software-Tools, die detaillierte Simulationen und Berechnungen durchführen können, um die optimale Dimensionierung Ihrer PV-Anlage zu ermitteln. Diese Tools berücksichtigen zahlreiche Faktoren wie geografische Lage, Wetterdaten, Verbrauchsmuster und zukünftige Entwicklungen.
  • Expertenberatung: Konsultieren Sie einen Fachmann für eine individuelle Beratung. Ein erfahrener Installateur kann Ihnen helfen, die besten Lösungen basierend auf Ihren spezifischen Bedürfnissen und Bedingungen zu finden.

Zusammenfassung: Wie groß sollte eine PV-Anlage sein?

Die Dimensionierung einer Photovoltaikanlage ist ein komplexes Thema, das über einfache Faustformeln hinausgeht. Eine sorgfältige Analyse und individuelle Anpassung sind entscheidend, um die maximale Effizienz und Wirtschaftlichkeit zu erreichen. Nutzen Sie die hier vorgestellten Ansätze und Tipps, um eine fundierte Entscheidung zu treffen und langfristig von Ihrer PV-Anlage zu profitieren.

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FAQ zur Dimensionierung von Photovoltaikanlagen

Eine gut dimensionierte PV-Anlage maximiert die Energieeffizienz und minimiert die Kosten. Eine Über- oder Unterdimensionierung kann zu ineffizienter Nutzung und höheren Kosten führen.

Die Faustformel lautet: Jahresstromverbrauch (kWh) / 1.000 = Anlagenleistung (kWp). Diese einfache Regel hilft, eine grobe Schätzung der erforderlichen Anlagengröße zu geben. Die Formel berücksichtigt jedoch nicht den Eigenverbrauch, der unbedingt mit einzuplanen ist.

Individueller Stromverbrauch, geografische Lage, Sonneneinstrahlung und zukünftige Energiebedarfsprognosen sollten in die Berechnungen einbezogen werden, um eine präzise Dimensionierung zu erreichen.

Ja, eine Überdimensionierung kann zu unnötigen Kosten und ineffizienter Nutzung der Ressourcen führen. Es ist wichtig, die Anlagengröße genau auf den Bedarf abzustimmen.

Moderne Smart Meter und Energiemanagementsysteme können detaillierte Verbrauchsdaten liefern, die helfen, den tatsächlichen Energiebedarf zu ermitteln.

Die geografische Lage beeinflusst die Sonneneinstrahlung und somit die Leistung der PV-Anlage. In sonnenreichen Regionen kann eine kleinere Anlage ausreichen, während in weniger sonnenreichen Gebieten eine größere Anlage notwendig sein könnte.

Planen Sie eventuelle Anschaffungen wie Elektroautos oder Wärmepumpen ein, da diese den Energiebedarf erheblich erhöhen können und die Dimensionierung der PV-Anlage beeinflussen.

Kosteneinsparungen, erhöhte Energieeffizienz und Wertsteigerung der Immobilie sind die Hauptvorteile einer gut dimensionierten PV-Anlage.

Ja, modulare Systeme ermöglichen eine spätere Anpassung und Erweiterung, um den sich ändernden Energiebedarf zu decken.

Durch regelmäßige Wartung, Überwachung des Energieverbrauchs und Anpassung der Speicherkapazität können Sie die Effizienz Ihrer PV-Anlage maximieren.

Ein Speicher kann sinnvoll sein, um die tagsüber erzeugte Solarenergie für den abendlichen Verbrauch zu speichern und somit die Autarkie und Effizienz der Anlage zu erhöhen.

Die optimale Speichergröße hängt vom individuellen Stromverbrauch und den Lade-/Entladezyklen ab. Eine detaillierte Analyse und Beratung durch einen Fachmann sind empfehlenswert.

Wetterbedingungen beeinflussen die Leistung der PV-Anlage. In sonnenreichen Monaten ist die Energieerzeugung höher, während sie in weniger sonnigen Monaten niedriger sein kann.

Die Sonneneinstrahlung variiert je nach geografischer Lage und beeinflusst die optimale Dimensionierung der PV-Anlage. Eine präzise Standortanalyse ist daher wichtig.

Vergleichen Sie verschiedene Angebote und achten Sie auf Referenzen, Qualität der Produkte und Serviceleistungen. Eine persönliche Beratung und Empfehlungen können ebenfalls hilfreich sein.

Es gibt verschiedene staatliche Förderprogramme, die den Kauf und die Installation von PV-Anlagen unterstützen. Informieren Sie sich über aktuelle Fördermöglichkeiten in Ihrer Region.

Die Amortisationszeit hängt von den Installationskosten, der Anlagengröße, den Einsparungen bei den Stromkosten und eventuellen Förderungen ab. Eine genaue Berechnung ist erforderlich.

Regelmäßige Inspektionen, Reinigung der Module und Überprüfung der elektrischen Komponenten sind wichtig, um die Effizienz und Lebensdauer der Anlage zu gewährleisten.

Die Installationskosten variieren je nach Anlagengröße, Standort und spezifischen Anforderungen. Ein detailliertes Angebot von mehreren Installateuren gibt eine gute Kostenschätzung.

Ja, mit einer ausreichend dimensionierten PV-Anlage und einem Speichersystem kann der gesamte Energiebedarf eines Haushalts gedeckt werden, was zur vollständigen Unabhängigkeit vom Stromnetz führen kann.

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