Solarstrom einspeisen: Lohnt es sich im Jahr 2024 noch?

Solarstrom einspeisen – So viel gibt es noch

In Zeiten steigender Energiekosten und wachsendem Umweltbewusstsein entscheiden sich immer mehr Hausbesitzer für die Installation einer Photovoltaikanlage. Eine zentrale Frage, die sich dabei stellt, ist: Soll der erzeugte Solarstrom ins öffentliche Netz eingespeist oder lieber selbst verbraucht werden? Und vor allem: Wie viel bekomme ich für den eingespeisten Strom?

Das Wichtigste zusammengefasst

Zusätzliche Einnahmen

Durch die Einspeisevergütung erhalten Sie eine feste Vergütung für den eingespeisten Strom, was eine zusätzliche Einnahmequelle darstellt.

Höhe der Vergütung

Durchschnttlich ist mit einem Ertrag von 5 - 13 Cent/kWh zu rechnen.

Optimale Nutzung

Besonders in sonnenreichen Monaten vermeidet die Einspeisung eine Überproduktion und nutzt die Photovoltaikanlage effizient.

Förderung erneuerbarer Energien

Indem Sie Solarstrom einspeisen, tragen Sie aktiv zur Energiewende bei und unterstützen die Nutzung erneuerbarer Energien.

Inhaltsverzeichnis

Zuerst: Was bedeutet Solarstrom einspeisen?

Das Strom einspeisen bedeutet, dass der auf dem eigenen Dach erzeugte Strom nicht vollständig selbst genutzt, sondern ins öffentliche Stromnetz geleitet wird. Diese Möglichkeit bietet sich vor allem dann an, wenn mehr Strom erzeugt wird, als im Haushalt verbraucht werden kann. Für den eingespeisten Strom erhalten Anlagenbetreiber wiederum eine Vergütung, die sogenannte Einspeisevergütung.

Höhe der Vergütung und gesetzliche Grundlagen

Solarstrom einspeisen in Deutschland

Die Einspeisevergütung für Photovoltaik (PV) wurde in Deutschland mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) eingeführt, um den Ausbau erneuerbarer Energien zu fördern.

Die Höhe der Vergütung wird dabei regelmäßig angepasst und orientiert sich an den Stromgestehungskosten. Aktuell liegt die Vergütung je nach Anlagengröße zwischen 8,0 und 8,6 Cent pro Kilowattstunde für Anlagen bis 10 kWp.

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Ratgebers (Juli 2024) beträgt die Einspeisevergütung für Photovoltaikanlagen in Deutschland:

  • Für Anlagen bis 10 kWp: 8,11 Cent/kWh
  • Für den Anlagenteil ab 10 kWp: 7,03 Cent/kWh
  • Für Volleinspeiseanlagen bis 10 kWp: 12,87 Cent/kWh
  • Für den Volleinspeiseanteil ab 10 kWp: 10,79 Cent/kWh

Diese Vergütungssätze gelten für Anlagen, die bis zum 31. Juli 2024 in Betrieb genommen werden. Ab dem 1. August 2024 werden die Sätze um 1% gesenkt.

Strom einspeisen in Österreich

In Österreich ist die Lage nicht ganz so einfach. Eine einheitliche Regelung wie in Deutschland ist hier nicht vorhanden. Lange galt das Land als attraktiv für Investitionen in Photovoltaik, jedoch vergeht seit Monaten kaum eine Woche, in der die Einspeisevergütung nicht erneut thematisiert und gesenkt wird. Inzwischen ist der Ertrag vielerorts niedriger als in Deutschland mit wenig Ausnahmen (Wien zeigt sich nach wie vor von seiner besten Seite und bietet bei einem Neuvertrag ca. 13 Cent/kWH).

Die Alternative: Energiegemeinschaften (EEG)

Eine vielversprechende Alternative zur herkömmlichen Einspeisung von Solarstrom bieten Energiegemeinschaften (EEG). Diese innovativen Modelle verbinden lokale Stromerzeuger und -konsumenten, um eine effizientere und nachhaltigere Energienutzung zu ermöglichen.

Ein herausragendes Beispiel ist die Stern-EEG in Oberösterreich , eine der größten Energiegemeinschaften mit über 500 Mitgliedern. Der Strom wird hier durch ein Netzwerk von 380 Photovoltaik-, 5 Wasser- und 1 Windkraftanlage erzeugt. Die Vorteile für die Mitglieder lassen sich sehen: Sie erhalten 100% regionalen Ökostrom zu Vorteilspreisen, profitieren von Preisstabilität und Unabhängigkeit von Marktschwankungen sowie von langfristig wirtschaftlich vorteilhaften Tarifen. Zusätzlich genießen sie reduzierte Energieabgaben und transparente Energiekostenstrukturen. Dieses Modell zeigt eindrucksvoll, wie Energiegemeinschaften eine attraktive und zukunftsorientierte Option für Solarstromproduzenten darstellen können.

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Vorteile des Einspeisens von Solarstrom durch PV-Anlaen

  • Zusätzliche Einnahmen: Durch die Einspeisevergütung erhalten Sie eine feste Vergütung für den eingespeisten Strom, was eine zusätzliche Einnahmequelle darstellt.
  • Förderung erneuerbarer Energien: Indem Sie Solarstrom einspeisen, tragen Sie aktiv zur Energiewende bei und unterstützen die Nutzung erneuerbarer Energien.
  • Optimale Nutzung der Photovoltaikanlage: Besonders in sonnenreichen Monaten kann es vorkommen, dass mehr Strom erzeugt wird, als verbraucht werden kann. Durch die Einspeisung vermeiden Sie eine Überproduktion und nutzen die Anlage effizient.
  • Lange Laufzeit der Vergütung: Die Einspeisevergütung wird für einen Zeitraum von mindestens 20 Jahren gezahlt, was langfristige finanzielle Sicherheit bietet.

Technische Voraussetzungen für die Einspeisung

Um Solarstrom ins öffentliche Netz einspeisen zu können, sind bestimmte technische Voraussetzungen notwendig:

  • Photovoltaikanlage: Eine geeignete Photovoltaikanlage auf dem Hausdach, die den erzeugten Strom in das öffentliche Netz leiten kann.
  • Wechselrichter : Dieser wandelt den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom um, der ins Netz eingespeist werden kann.
  • Einspeisezähler: Ein spezieller Zähler, der die eingespeiste Strommenge misst und als Grundlage für die Abrechnung dient.

Wirtschaftlichkeit der Einspeisung

Die Wirtschaftlichkeit der Einspeisung von Solarstrom hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Anschaffungskosten der Anlage: In den letzten Jahren sind die Kosten für Photovoltaikanlagen deutlich gesunken, was die Wirtschaftlichkeit verbessert hat.
  • Einspeisevergütung: Die aktuellen Vergütungssätze machen die Einspeisung attraktiv, besonders bei hoher Sonneneinstrahlung und entsprechend hoher Stromproduktion.
  • Eigenverbrauchsquote: Je mehr Strom selbst verbraucht wird, desto weniger muss zu höheren Netzpreisen zugekauft werden. Dies erhöht die Gesamtrentabilität der Anlage.

Selbst verbrauchen oder einspeisen?

Ob es sich lohnt, den Solarstrom selbst zu verbrauchen oder ins Netz einzuspeisen, hängt von den individuellen Gegebenheiten ab. Der Eigenverbrauch ist in der Regel wirtschaftlicher, da der Preis für zugekauften Strom höher ist als die Einspeisevergütung. Mit einem Stromspeicher kann der Eigenverbrauch der Photovoltaik-Anlage weiter erhöht werden. Dennoch bleibt die Einspeisung sinnvoll, um überschüssigen Strom, der nicht selbst verbraucht werden kann, optimal zu nutzen.

Wirtschaftliche Betrachtungen und Fördermöglichkeiten

Die Einspeisung von Solarstrom bietet wirtschaftliche Vorteile, die über die Einspeisevergütung hinausgehen:

  • Steuervorteile: Private Nutzer sind inzwischen weitestgehend von der Steuer auf Gewinne aus der Einspeisung befreit. Auch bei der Anschaffung entfällt für viele Anlagen die Mehrwertsteuer.
  • Förderungen und Zuschüsse: Neben der Einspeisevergütung gibt es weitere Fördermöglichkeiten, wie Zuschüsse für Stromspeicher oder innovative Technologien wie Mieterstrommodelle, bei denen der selbst produzierte Strom an Mieter verkauft wird.

Zusammenfassung

Solarstrom einspeisen bietet zahlreiche Vorteile und kann eine lohnende Ergänzung zur eigenen Stromnutzung sein. Neben den zusätzlichen Einnahmen durch die Einspeisevergütung tragen Sie zur Energiewende bei und nutzen Ihre Photovoltaikanlage effizient. Durch die sinkenden Kosten für Photovoltaikanlagen und die kontinuierliche Anpassung der Einspeisevergütung bleibt das Einspeisen von Solarstrom auch in Zukunft eine attraktive Option. Für eine optimale Nutzung und Wirtschaftlichkeit empfiehlt sich eine individuelle Beratung und Planung Ihrer Photovoltaikanlage.

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FAQ zum Thema Solarstrom einspeisen

Das Einspeisen von Solarstrom bedeutet, dass der auf dem eigenen Dach erzeugte Strom nicht vollständig selbst genutzt, sondern ins öffentliche Stromnetz geleitet wird. Dafür erhalten Anlagenbetreiber eine Vergütung, die sogenannte Einspeisevergütung.

Die Höhe der Einspeisevergütung liegt je nach Anlagengröße zwischen 8,0 und 8,6 Cent pro Kilowattstunde für Anlagen bis 10 kWp. Diese Vergütung wird regelmäßig angepasst und orientiert sich an den Stromgestehungskosten.

Die Einspeisevergütung wurde mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) eingeführt, um den Ausbau erneuerbarer Energien zu fördern. Das EEG regelt die Vergütungssätze und die technischen Anforderungen für die Einspeisung.

  • Zusätzliche Einnahmen durch die Einspeisevergütung
  • Beitrag zur Energiewende und Förderung erneuerbarer Energien
  • Optimale Nutzung der Photovoltaikanlage
  • Langfristige finanzielle Sicherheit durch die Einspeisevergütung über 20 Jahre

  • Photovoltaikanlage auf dem Hausdach
  • Wechselrichter zur Umwandlung von Gleichstrom in Wechselstrom
  • Einspeisezähler zur Messung der eingespeisten Strommenge

Die Wirtschaftlichkeit hängt von den Anschaffungskosten der Anlage, der Höhe der Einspeisevergütung und der Eigenverbrauchsquote ab. In den letzten Jahren sind die Kosten für Photovoltaikanlagen gesunken, was die Wirtschaftlichkeit verbessert hat.

Das hängt von den individuellen Gegebenheiten ab. Der Eigenverbrauch ist in der Regel wirtschaftlicher, da der Preis für zugekauften Strom höher ist als die Einspeisevergütung. Mit einem Stromspeicher kann der Eigenverbrauch weiter erhöht werden.

Das Marktstammdatenregister ist eine zentrale Datenbank der Bundesnetzagentur, in der alle Stromerzeugungsanlagen in Deutschland registriert werden müssen. Dies ist Voraussetzung für die Einspeisevergütung.

Der Netzanschluss muss beim örtlichen Stromversorger beantragt werden. Dieser prüft die Netzverträglichkeit und teilt die zu erwartenden Kosten mit. Ein Einspeisezähler oder Zweirichtungszähler wird installiert, um den eingespeisten Strom zu messen.

Das Einspeisemanagement stellt sicher, dass Netzbetreiber die Einspeiseleistung steuern können, um Netzüberlastungen zu vermeiden. Dies erfordert ein intelligentes Managementsystem, das die Netzstabilität sicherstellt.

Private Nutzer sind inzwischen weitestgehend von der Steuer auf Gewinne aus der Einspeisung befreit. Auch bei der Anschaffung entfällt für viele Anlagen die Mehrwertsteuer.

Ja, neben der Einspeisevergütung gibt es weitere Fördermöglichkeiten, wie Zuschüsse für Stromspeicher oder innovative Technologien wie Mieterstrommodelle, bei denen der selbst produzierte Strom an Mieter verkauft wird.

Die Einspeisevergütung wird für einen Zeitraum von mindestens 20 Jahren gezahlt, was langfristige finanzielle Sicherheit bietet.

Das Einspeisemanagement ist wichtig, um die Netzstabilität zu gewährleisten. Netzbetreiber müssen in der Lage sein, die Einspeiseleistung zu steuern, um Überlastungen zu vermeiden.

Ja, nach dem Ende der EEG-Förderung kann der überschüssige Solarstrom weiterhin eingespeist werden. Alternativ können Anlagenbetreiber den Strom selbst verbrauchen oder an andere Abnehmer verkaufen.

Anlagen, die aus der EEG-Förderung fallen, können weiterhin Strom produzieren und einspeisen. Betreiber können sich einen neuen Abnehmer suchen oder den Strom selbst verbrauchen.

Ja, mit dem EEG 2021 erhielten Betreiber ausgeförderter Anlagen mit einer Leistung von maximal 100 Kilowatt erstmalig Anspruch auf eine Anschlussförderung bis Ende 2027.

Ein Zweirichtungszähler misst sowohl den Bezug als auch die Einspeisung von Strom. Er wird oft eingesetzt, um Platz im Zählerschrank zu sparen und eine präzise Abrechnung zu ermöglichen.

Die Anmeldung erfolgt über das Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur. Dies ist Voraussetzung für die Einspeisevergütung und muss auch für bestehende Anlagen nachgeholt werden, falls dies noch nicht geschehen ist.

Neben den zusätzlichen Einnahmen durch die Einspeisevergütung tragen Sie zur Energiewende bei und nutzen Ihre Photovoltaikanlage effizient. Die kontinuierliche Anpassung der Einspeisevergütung und die sinkenden Kosten für Photovoltaikanlagen machen das Einspeisen von Solarstrom auch in Zukunft zu einer attraktiven Option.

Grundsätzlich gibt es keine gesetzliche Obergrenze für die Menge an Solarstrom, die Sie ins Netz einspeisen dürfen. Die Einspeisung ist jedoch durch die Leistung Ihrer Photovoltaikanlage und die technischen Gegebenheiten des lokalen Stromnetzes begrenzt. In seltenen Fällen kann der Netzbetreiber die Einspeisung aus Gründen der Netzstabilität vorübergehend drosseln, was als Teil des Einspeisemanagements bezeichnet wird.

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