Wechselrichter kleiner als Modulleistung? Es kann die bessere Wahl sein

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Wechselrichter kleiner als Modulleistung: Vorteile und Anwendungen

In der Welt der Photovoltaik (PV)-Systeme ist die richtige Dimensionierung der Komponenten entscheidend für die Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Anlage. Eine oft diskutierte Frage ist, ob es sinnvoll ist, Wechselrichter zu wählen, deren Leistung geringer ist als die der Solarmodule. In diesem Artikel beleuchten wir die Vorteile und Anwendungsbereiche einer solchen Konfiguration und zeigen, wie Sie als Eigenheimbesitzer und potenzieller Nutzer von PV-Anlagen davon profitieren können.

Das Wichtigste zusammengefasst

Kostenersparnis durch kleinere Wechselrichter: Reduzieren Sie die Anschaffungskosten Ihrer PV-Anlage und verkürzen Sie die Amortisationszeit.
Effizienzsteigerung im Betrieb: Kleinere Wechselrichter arbeiten effizienter, da sie häufiger unter optimaler Auslastung betrieben werden.
Erhöhung der Eigenverbrauchsquote: Nutzen Sie mehr selbst erzeugte Energie direkt im Haushalt, insbesondere bei Ost-West-Ausrichtung.
Anpassung an reale Bedingungen: Kleinere Wechselrichter sind ausreichend, um die meiste Zeit die tatsächliche Leistung der PV-Module effizient zu verarbeiten.
Technisch umsetzbar: Die meisten Wechselrichter sind für ca. 40% mehr Modulleistung ausgelegt.

Inhaltsverzeichnis

Grundlagen der PV-Systeme

Ein Photovoltaiksystem besteht aus mehreren Komponenten, die zusammenarbeiten, um Sonnenenergie in nutzbaren Wechselstrom umzuwandeln. Zu den Hauptkomponenten gehören:

  • Solarmodule: Diese wandeln Sonnenlicht in Gleichstrom (DC) um.
  • Wechselrichter: Dieser wandelt den Gleichstrom in Wechselstrom (AC) um, der in Haushalten genutzt wird.
  • Stromspeicher (optional): Diese speichern überschüssigen Strom für die spätere Nutzung.
Die Dimensionierung dieser Komponenten ist entscheidend, um die Effizienz des Systems zu maximieren.

Tipp vom Profi:

Die meisten Wechselrichter sind explizit für eine höhere Watt-Zahl als die Ausgangsleistung vorgesehen. Üblicherweise sind aktuelle Geräte mit bis zu ca. 40% mehr Leistung vorgesehen. Der genaue Wert ist im Datenblatt des Geräts erkennbar.

Warum kleinere Wechselrichter?

Die Entscheidung, einen Wechselrichter zu wählen, der kleiner als die Eingangsleistung der PV-Module dimensioniert ist, mag auf den ersten Blick kontraintuitiv erscheinen. Es gibt jedoch mehrere Gründe, warum diese Konfiguration vorteilhaft sein kann.

Erweiterung der Anlage

In vielen Fällen wird eine bereits bestehende Anlage erweitert um weitere Solarmodule. In einem solchen Fall ist nicht zwingend ein neuer Wechselrichter notwendig.

Kostenersparnis

Wechselrichter sind kostspielige Komponenten einer PV-Anlage. Durch die Wahl eines kleineren Wechselrichters können die Anschaffungskosten erheblich gesenkt werden. Dies ist besonders für Anlagenbetreiber interessant, die ihre Investitionskosten minimieren möchten.

Effizienzsteigerung

Wechselrichter arbeiten am effizientesten, wenn sie in einem bestimmten Leistungsbereich betrieben werden. Ein überdimensionierter Wechselrichter läuft häufig unterhalb seiner optimalen Auslastung, was zu Effizienzverlusten führt. Ein kleinerer Wechselrichter, der näher an seiner maximalen Kapazität betrieben wird, kann unter realen Betriebsbedingungen eine höhere Effizienz aufweisen.

Höhere Eigenverbrauchsquote

In vielen Fällen erzeugen PV-Anlagen mehr Strom, als sofort verbraucht werden kann. Ein kleinerer Wechselrichter begrenzt die Einspeisung ins Netz und fördert so den Eigenverbrauch, da mehr Energie direkt im Haushalt genutzt wird. Dies ist besonders relevant für Anlagen mit Ost-West-Ausrichtung, die typischerweise über den Tag verteilt Energie erzeugen, anstatt Spitzen am Mittag zu haben.

Anpassung an reale Bedingungen

Die Nennleistung von PV-Modulen wird unter Standard-Testbedingungen (STC) gemessen, die selten in der Praxis erreicht werden. In der Realität wird die maximale Leistung der Module nur an wenigen Tagen im Jahr erzielt. Ein kleinerer Wechselrichter ist daher ausreichend, um den Großteil der erzeugten Energie zu verarbeiten.

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Praktische Anwendung und Beispiele

Südausrichtung

Für PV-Anlagen, die nach Süden ausgerichtet sind und optimale Einstrahlungsbedingungen haben, ist eine Dimensionierung des Wechselrichters auf etwa 100-120% der Modulleistung üblich. Dies stellt sicher, dass auch bei voller Sonneneinstrahlung die erzeugte Energie optimal genutzt wird. Es ist jedoch zu beachten, dass auch hier Überdimensionierungen sinnvoll sein können, um die Effizienz des Wechselrichters zu maximieren.

Ost-West-Ausrichtung

Bei Anlagen mit Ost-West-Ausrichtung ist eine größere Überdimensionierung der Module sinnvoll, da die maximale Nennleistung selten erreicht wird. Hier kann der Wechselrichter etwa 70-80% der Modulleistung betragen. Diese Konfiguration sorgt dafür, dass die Energieproduktion über den Tag verteilt wird und der Eigenverbrauch maximiert wird. Ost-West-Anlagen profitieren besonders von kleineren Wechselrichtern, da die erzeugte Energie gleichmäßiger verteilt wird und so die Eigenverbrauchsquote erhöht.

Wirtschaftliche Aspekte und Rentabilität

Die wirtschaftliche Bewertung einer PV-Anlage hängt von mehreren Faktoren ab, darunter die Anschaffungskosten, die Einspeisevergütung und die Stromkostenersparnis. Durch die Reduktion der Kosten für den Wechselrichter kann die Amortisationszeit der Anlage verkürzt werden. Es ist jedoch wichtig, die potenziellen Verluste durch Leistungsbegrenzungen abzuwägen. Eine genaue Planung und die Nutzung von Auslegungssoftware können dabei helfen, die optimale Dimensionierung zu ermitteln und die Wirtschaftlichkeit der Anlage zu maximieren.

Fazit

Die Wahl eines kleineren Wechselrichters als die Modulleistung bietet mehrere Vorteile, darunter Kosteneinsparungen, Effizienzsteigerungen und eine höhere Eigenverbrauchsquote. Diese Konfiguration ist besonders für PV-Anlagen mit suboptimalen Einstrahlungsbedingungen oder Ost-West-Ausrichtung geeignet. Durch eine sorgfältige Planung und Dimensionierung können Anlagenbetreiber die wirtschaftliche Rentabilität und die Energieeffizienz ihrer PV-Systeme maximieren.
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FAQ - Häufig gestellte Fragen

Ein kleinerer Wechselrichter kann kostengünstiger sein, die Effizienz steigern und die Eigenverbrauchsquote erhöhen.

Bei einer Südausrichtung kann ein Wechselrichter auf 100-120% der Modulleistung dimensioniert werden. Bei Ost-West-Ausrichtung kann die Wechselrichterleistung etwa 70-80% der Modulleistung betragen.

kWp steht für Kilowatt peak und bezeichnet die Spitzenleistung der Solaranlage unter Standardtestbedingungen. Es dient als Richtwert für die Leistung der Anlage .

Reale Bedingungen wie Temperatur, Verschattung und Ausrichtung führen dazu, dass die tatsächliche Leistung der Module oft unter der Nennleistung liegt .

Ein kleinerer Wechselrichter begrenzt die Einspeisung ins Netz und fördert den Eigenverbrauch, da mehr Energie direkt im Haushalt genutzt wird.

Wechselrichter arbeiten am effizientesten in einem bestimmten Leistungsbereich. Ein kleinerer Wechselrichter, der häufiger unter Vollast läuft, arbeitet effizienter.

Kleinere Wechselrichter sind in der Anschaffung günstiger und können die Amortisationszeit der Anlage verkürzen.

Ein zu kleiner Wechselrichter kann zu Leistungsbegrenzungen führen, besonders an Tagen mit hoher Sonneneinstrahlung.

Es gibt spezielle Auslegungssoftware von Herstellern wie SMA, Fronius und Mastervolt, die bei der Dimensionierung helfen .

Systemverluste durch Kabelwiderstände und andere Faktoren führen dazu, dass die Leistung der Module nicht vollständig beim Wechselrichter ankommt .

Die 70%-Regelung begrenzt die Einspeisung auf 70% der Generatorleistung, was die Wahl eines kleineren Wechselrichters begünstigen kann .

Der Wechselrichter beginnt erst zu arbeiten, wenn eine bestimmte Mindestspannung erreicht wird. Daher ist die Wahl der richtigen Mindestspannung wichtig .

Wechselrichter weisen unter höheren Eingangsspannungen und unter Vollast die besten Wirkungsgradwerte auf. Die Ausrichtung der Module kann diese Bedingungen beeinflussen.

Unterschiedliche Ausrichtungen der Module und suboptimale Einstrahlungsbedingungen sind Hauptgründe für die Überdimensionierung.

Im Winter oder bei schlechten Wetterbedingungen erzeugen PV-Module weniger Leistung, was die Wahl eines kleineren Wechselrichters unterstützen kann .

Neben der Leistung der Solarmodule müssen Faktoren wie Ausrichtung, Verschattung, Systemverluste und regionale Bedingungen berücksichtigt werden .

Fachbetriebe haben Zugriff auf spezielle Auslegungssoftware und können die optimale Dimensionierung für maximale Rentabilität und Effizienz sicherstellen .

Wechselrichter müssen zur Netzstabilität beitragen und Blindleistung einspeisen. Dies beeinflusst die Dimensionierung des Wechselrichters .

Pro Kilowatt installierter Wechselrichter-Leistung können etwa 400 Euro (brutto, inkl. Installation) kalkuliert werden .

Moderne Wechselrichter können maximale Erträge erzielen, die gesamte PV-Anlage überwachen und steuern, Betriebsdaten erfassen und die Netzeinspeisung unterbrechen .

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